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Arthur Miller:
A View from the Bridge

Kommentar:

"Es mag mir unbekannte Ausnahmen geben, doch ich glaube, daß unser Gefühl für tragische Zusammenhänge meistens dann lebendig wird, wenn wir einem Charakter begegnen, der bereit ist, für ein bestimmtes Ziel notfalls sein Leben zu opfern: für die Wahrung seiner persönlichen Würde. (...) Die Tragödie ist die Folge des unwiderstehlichen Zwanges eines Menschen, seinen ihm zustehenden Wert zu behaupten.

Da die Handlung durch den Helden selbst in Gang gebracht wird, deckt sie auch immer seinen sogenannten 'tragischen Fehler' auf. Es ist nicht unbedingt ein Schwäche. Der Fehler oder Riß im Charakter des Helden ist nichts anderes als sein Unvermögen, angesichts dessen passiv zu sein, was er als Angriff auf seine Würde begreift. Nur die Geduldigen, nur die, die ihr Los ohne aktives Zurückschlagen akzeptieren, sind 'fehlerlos'. Die meisten von uns fallen unter diese Kategorie."

Aus:
Arthur Miller, Die Tragödie und der einfache Mann; Theateressays, Ffm 1981

 

 

 

 

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