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Alan Ayckbourn:
How The Other Half Loves

Aus dem Programmblatt der Aufführung 1998

Zum Inhalt des Stückes:

Akt I, Szene 1:

Das Bühnenbild zeigt die Wohnzimmer von Frank und Fiona Foster einerseits (Frank hat eine leitende Position in einer Firma inne) sowie von Bob und Teresa Phillips andererseits (Bob ist Angestellter in Franks Firma). Die Handlung spielt teilweise abwechselnd, teils gleichzeitig in beiden Wohnungen.

Frank beklagt sich bei Fiona darüber, dass sie am Vorabend (Mittwoch) nach einem ihrer Frauenmeetings erst zu nachtschlafender Zeit zurückgekommen sei, so dass er ihren gemein­samen Hochzeitstag alleine feiern musste. Fiona reagiert betroffen und hat Schuldgefühle.

Auch Teresa befragt ihren Mann Bob, wo er den gestrigen Abend und die halbe Nacht ver­bracht habe. Er erzählt ihr, dass ein Kollege, William Featherstone, ihm sein Herz ausgeschüt­tet habe, weil seine Frau Mary ein Verhältnis mit einem anderen Mann habe.

Bald wird dem Zuschauer aber klar, dass Bob den Abend und einen Teil der Nacht zusammen mit Franks Frau Fiona verbracht hat.

Als Fiona in einem Telefonat mit Bob über Franks Neugier und sein scheinbares Misstrauen spricht, rät er ihr, Frank gegenüber ebenfalls die Featherstones als Alibi zu nehmen, da sie nicht zu den näheren Bekannten der beiden gehören.

Eine peinliche Situation scheint sich anzubahnen, als Frank seiner Frau Fiona erzählt, dass er die Featherstones (William soll in seine Abteilung aufsteigen) zum Abendessen an diesem Tag (Donnerstag) eingeladen hat. Gleiches geschieht im Hause der Phillips, als Teresa die Feather­stones für den folgenden Abend (Freitag) zu sich nach Hause einlädt. Sie fühlt sich als Haus­frau und Mutter eines Kleinkindes (Benjamin) einerseits überfordert, andererseits aber auch nutzlos, weil sie kein sonstiges Lebensziel hat und möchte daher versuchen, das (angebliche) Eheproblem der Featherstones zu lösen. (Ihr Wunsch nach sozialem Engagement schlägt sich in ständigen Leserbriefen an den Herausgeber der Zeitung "The Guardian" nieder, die aber bisher nie veröffentlicht wurden.)

Die Szene endet mit Fionas und Teresas Überlegungen für das jeweilige Abendessen.

Akt I, Szene 2:

Zu der örtlichen Doppelung (2 Wohnzimmer auf der Bühne) tritt nun eine zeitliche hinzu: die beiden Abendessen (Donnerstag bei Frank und Fiona, Freitag bei Bob und Teresa) finden gleichzeitig auf der Bühne statt.

Während Fiona sich über die Vorbereitungshetze und die wegen starken Regens überlaufende Dachrinne bei Frank beklagt und einem trostlosen Abend entgegensieht (sie hat die Feather­stones von einer office-party als Langweiler in Erinnerung), erfährt Bob nach seiner Heimkehr aus dem Büro davon, dass Teresa die Featherstones zum Abendessen eingeladen hat. Er rea­giert wütend, bedeutet ihr, dass sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern soll und verlässt das Haus, um seinen Ärger in der Kneipe an der Ecke hinunterzuspülen. Teresa folgt ihm, um ihn am Weggehen zu hindern.

In dem Moment, als beide Wohnzimmer leer sind, kommen William und Mary an, finden in beiden Wohnungen die Eingangstür offen (Frank schaut gerade nach der Dachrinne), wundern sich über das jeweils leere Zimmer, werden aber dann nach kurzer Zeit von den Gastgeberinnen begrüßt; Drinks werden gereicht, Frank kommt zurück und versucht — mit starken Andeu­tungen — den beiden klar zu machen, dass die Ehe als ein Geschenk zu betrachten sei. William und Mary sind verwirrt.

Während das Abendessen bei den Fosters in geplanter Weise abläuft, gerät das Essen bei den Phillips zur Katastrophe: die Suppe schmeckt nach Deodorant ("air freshener"), das Fleisch ist während Teresas Abwesenheit verbrannt, die Kartoffeln sind noch roh. Teresa erfährt zudem in der Unterhaltung mit William, dass dieser am Mittwoch nicht mit Bob zusammen war, sondern bei einer Firmenzweigstelle in Scunthorpe war. Sie reagiert mit Wut, schenkt sich in ihrer hilf­losen Verzweiflung immer wieder Wein nach — und als dann auch noch Bob (betrunken) zurückkommt, eskaliert das Geschehen.

Akt II, Szene 1:

Mary besucht die Phillips zu Hause mit dem Wunsch, den beiden nach dem missglückten Abend zu helfen, findet aber nur Bob vor, da Teresa ihren Mann (laut Abschiedsnotiz) ver­lassen hat, zusammen mit dem Baby. Bob nimmt Marys Hifeangebot an — auf seine Weise: Sie soll aufräumen und Kaffee machen.

Teresa sucht die Fosters auf, teilt ihnen ihre Trennung von Bob mit, ahnt aber plötzlich im Gespräch mit Frank (er spricht gerade über Fionas Abwesenheit am Mittwochabend), dass Bob sich mit Fiona getroffen haben muss. Frank — in seiner Naivität — sieht die Zusammenhänge nicht, will Bob anrufen, erreicht dort am Telefon Mary, fühlt sich in seinem Glauben an ein Verhältnis der beiden bestätigt und bestellt William zu sich nach Hause, um ihn über den Sach­verhalt aufzuklären. Auf Grund von Franks Andeutungen glaubt Fiona, dass ihr Verhältnis mit Bob ihrem Mann klar geworden ist und ist — als William ankommt — umso entgeisterter, als Frank William erklärt, seine Frau Mary habe ein Verhältnis mit Bob (das Fiona nur habe decken wollen). William stürzt aus dem Haus, erscheint bei den Phillips (die sich inzwischen versöhnt haben), sieht Mary dort im Wohnzimmer und stürzt sich wutentbrannt auf Bob. Mary flieht — total erschreckt und eingeschüchtert — zu den Fosters, die die Auseinandersetzung am Telefon mitbekommen haben.

Akt II, Szene 2:

Frank Foster hat alle Beteiligten am nächsten Morgen zu sich eingeladen, um als Chef seinen Angestellten den Sinn von Teamgeist klar zu machen und für eine Lösung der häuslichen Kon­flikte bei den Featherstones zu sorgen. Er ist daher umso erstaunter zu erfahren, dass Bob und Mary keine Affäre mit einander hatten und hat Mühe, dies dem später eintreffenden William zu erklären.

Nach dem Weggang der Gäste ist er zunächst mit sich und den Ergebnissen zufrieden, dann jedoch entdeckt er, dass irgend etwas in Fionas Geschichte nicht stimmen kann ("There's a loose end somewhere"). Fiona, in die Enge getrieben, gibt zu, sich mit einem Mann getroffen zu haben, was aber keine weitere Bedeutung habe. Frank will wissen, wer es ist und beginnt zu grübeln, als Fiona eingesteht, dass er ihn "irgendwie" ('sort of') kenne. Er fängt an, ihr Telefon­register zu durchstöbern ...  

(Wolf-Werner Pickhardt)

 

 

 

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