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John B. Priestley:
Time and the Conways

Aus dem Programmblatt der Aufführung 1986

Zum Inhalt des Stückes:

Akt I: Herbst 1919: Im Hause von Mrs Conway, deren Mann vor Jahren bei einem Badeunfall ums Leben gekommen ist, feiert ihre Tochter Kay ihren 21. Geburtstag mit einer Scharade. Hierbei beteiligt sind Kays Geschwister Alan, Madge, Hazel und Carol, Kays Freundin Joan Helford sowie ein Freund der Familie, Gerald Thornton, der einen Geschäftsfreund, Ernest Beevers, mitgebracht hat, der bei seinem Interesse für die hübsche Hazel auf wenig Gegenliebe stößt. Gegen Ende der Scharade kommt noch Robin, Kays jüngster Bruder, hinzu, der — nach Ende des ersten Weltkriegs — rechtzeitig zum Geburtstag seiner Schwester aus dem Militärdienst entlassen wurde.

Akt II spielt 19 Jahre später (Herbst 1938) und zeigt, was aus den Einzelnen geworden ist: Alan ist städtischer Angestellter, der einem langweiligen Beruf ohne Ehrgeiz nachgeht, aber trotzdem zufrieden ist; aus Kays literarischem Ehrgeiz (Schriftstellerin) ist eine unbefriedigende Beschäftigung als Journalistin geworden; Joan hat Kays Bruder Robin geheiratet, lebt aber mit ihren beiden Kindern getrennt von Robin, der als Mrs Conways verwöhnter Lieblingssohn keiner geregelten Beschäftigung nachgeht und ein unstetes Leben führt; Madge ist eine innerlich verhärtete Lehrerin geworden, deren ehrgeizige berufliche Ziele (Schulleiterin) und politischen Ambitionen ('socialism', 'universal brotherhood') sich nicht erfüllt haben. Hazel hat das Leben am härtesten gezeichnet: Ernest Beevers, inzwischen ein wohlhabender, selbstzufriedener Geschäftsmann und selbstgerecht-autoritärer Ehemann, war auch in seinem Werben um Hazel erfolgreich und hat aus ihr eine unterdrückte, hörige, unglückliche Frau gemacht, die er offenbar nur als Mittel zum Zweck seines sozialen Aufstiegs benutzte.

Alle (mit Ausnahme von Carol, die, wie wir erfahren, noch als Teenager an einer Blinddarmentzündung gestorben ist) treffen sich nun, am Tage vor Kays 40. Geburtstag, um über den Verkauf von Mrs Conways Haus, das finanziell stark belastet ist, zu beraten. In einer emotionsgeladenen Atmosphäre werden dabei alte Konflikte offen gelegt. Mrs Conway, die ihr Leben lang in naiv-oberflächlicher Weise und dennoch aufrichtig an eine brillante Zukunft ihrer Kinder gedacht hat, muß erkennen, daß alle ihre Pläne gescheitert sind. Kay, die sensibelste von allen, leidet am meisten unter dieser Familienaus-einandersetzung und verzweifelt am Leben, das ihnen so übel mitgespielt hat ("Time's ticking our lives away.( ...) There's a great devil in the universe, and we call it Time")

Akt III führt uns wieder zurück in das Jahr 1919: die Scharade ist zu Ende gegangen, und es wird gezeigt, wie sich die Beziehungen und Konflikte anbahnen, deren Entwicklung in Akt II gezeigt wurden: Madge empfindet Zuneigung für Gerald, doch die sich anbahnende Beziehung wird von Mrs Conways taktloses Auftreten zerstört. Robin findet Gefallen an Joan. Ernest Beevers bedrängt Hazel, Carols Lebensfreude ruft in Kay undefinierbare Angst vor der Zukunft hervor.

(Wolf-Werner Pickhardt)

 

 

 

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