Alan Ayckbourn:
Body Language

“Body Language” von Alan Ayckbourn ist eine Komödie, die sich mit dem zeitgenössischen Schönheitswahn, der Sehnsucht der Menschen nach “ewiger Jugend” und - damit verbunden - den Machenschaften der männlicher Modemacher beim “Verkauf” weiblicher Schönheit auseinandersetzt.

Aktuell wie immer bietet Ayckbourn den Schauspielern bzw. hier den Schauspielerinnen die Gelegenheit, den weiblichen Körperkult, den die Männerwelt aufgebaut hat, ad absurdum zu führen. Die beiden Hauptdarstellerinnen müssen den Mut haben, sich abwechselnd in ein Ganzkörperkostüm stecken zu lassen, das sie erschreckend dick erscheinen lässt.

Die Zuschauer genießen sowohl diese Verkleidungsmöglichkeiten als auch die Gestalt des alten, ewig geilen russischen Chirurgen Zyergefoovc, der kein Wort Englisch  spricht und dessen “russische” Bemerkungen für das Publikum übersetzt werden müssen, da sie relevante Aussagen über ihn und seine Arbeit enthalten bzw. Aufschluss über seinen Charakter geben.

Dies kann mit einem abseits gestellten Übersetzer geschehen oder - wie wir es gemacht haben  - mit einem auf der Bühne angebrachten Schriftlaufband geschehen, was den Vorteil hat, dass die Illusionsdurchbrechung weniger auffällig ist und vor allem das spontane Verstehen seiner Aussagen erleichtert wird.

Auch “Body Language” macht wieder deutlich, wie sehr Ayckbourn seine Hand am Puls der Zeit hat und warum man auf ihn - so wie ich (!) - immer wieder zurückgreift!

Aufgeführt am Städtischen Meerbusch-Gymnasium am 18. und 20. 05. 1997 von Schülern der Jahrgangsstufen 12 und 13.

Mitwirkende:
Gregor Weyers (Hravic Zyergefoovc), Anke Zens (Freya Roope), Tobias Coers (Benjamin Cooper), Sacha Fehlemann (Ronnie Weston), Maxi von Zittwitz (Angie Dell), Philipp Mock (Derek Short), Pia Fladt (Jo Knapton), Dirk Büchel (Mal Bannet) sowie Julia R. und Gesa Geissel (Nurses)

Regie:
Wolf-Werner Pickhardt